hellgrüner Hintergrund mit verschiedenen geometrischen Figuren

Playing History erhält Grimme Online Award

Playing History erhält Grimme Online Award

Playing History erhält Grimme Online Award

GEWONNEN! „Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig“ gewinnt den Grimme Online Award 2025 in der Kategorie Kultur und Unterhaltung. “Das Game leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Geschichte, indem es den nach 1989 Geborenen die Möglichkeit gibt, die Ereignisse [der friedlichen Proteste vom 9. Oktober 1989] nachzuerleben.“

Spielerische Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte

“Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig” entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum. Entwickelt im Rahmen der Ausstellung „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können“ ermöglicht das Spiel, die Ereignisse der Friedliche Revolution in Leipzig aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben und mitzubestimmen.

Im Spiel schlüpfen die Spieler*innen ein die Rolle einer von sieben unterschiedlichen Figuren. Unter ihnen sind reale Persönlichkeiten wie Egon Krenz oder Friedrich Masur, sowie an echte Biographien angelehnte Charaktere. In deren Rolle treffen sie Entscheidungen, die den Ausgang des 9. Oktober 1989 (im Spiel) maßgeblich bestimmen. Immer wieder haben die Spielenden die Möglichkeit, ihren Charakter zu wechseln, und damit eine neue Perspektive auf die Ereignisse in Leipzig einzunehmen.

Grimme Online Award 2025 in der Kategorie Kultur und Unterhaltung

Die Jury des Grimme Online Awards hat das Spiel überzeugt. Sie vergab den Grimme Online Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung. Die Begründung:

In einer interaktiven Graphic Novel können Rollen unterschiedlicher Akteur* innen übernommen werden, um aus deren Perspektiven die friedlichen Proteste vom 9. Oktober 1989 in Leipzig zu erleben. Die Spielentscheidungen beeinflussen den Lauf der Ereignisse – bleibt es friedlich oder kommt es zum Waffeneinsatz, zu Blutvergießen. Die Gestaltung als interaktive Graphic Novel zieht den/die Spielende*n ins Geschehen. Die Perspektiven der Demonstrierenden machen nachvollziehbar, unter welchem Druck die Bevölkerung stand, welchen Mut das Demonstrieren erforderte, und vermittelt den drängenden Wunsch der Menschen nach Freiheit und Selbstbestimmung. Genauso ist es auch möglich, die Perspektive eines Politbüromitglieds, eines Polizisten oder einer linientreuen Lehrerin einzunehmen. Das Spiel kann für sich alleine stehen und ist so mehr als nur eine Ergänzung zur Ausstellung. Es verbindet die spielerische Auseinandersetzung mit der Geschichte, indem es historische Ereignisse lebendig werden lässt und die Spieler*innen durch die interaktive Erzählform in die Geschichte hineinzieht. Die friedliche Revolution in der DDR liegt heute 36 Jahre zurück, das ist mehr als eine Generation. Das Game leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Geschichte, indem es den nach 1989 Geborenen die Möglichkeit gibt, die Ereignisse nachzuerleben. Vielfältige weiterführende Links ergänzen das Angebot, um tiefer in die historischen Quellen einzutauchen. (Grimme Online Award 2025)

Herbst 89 ist kostenlos im Browser spielbar. Darüber hinaus kann es auch vor Ort im Deutschen Historischen Museum (DHM) in der Dauerausstellung “Roads not Taken” ausprobiert werden.

Alle Gewinner*innen des Grimme Online Award 2025 in der Übersicht

Folgende Angebote konnte die Jury überzeugen:

Weitere Infos zu den Preisträger*innen: https://www.grimme-online-award.de/2025/preistraeger/alle-preistraeger

Der Grimme Online Award 2025

Der Grimme Online Award gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen für digitale Formate in Deutschland. Seit 2001 prämiert er herausragende publizistische Online-Angebote in vier Kategorien. Die Kategorie Kultur und Unterhaltung “zeichnet herausragende Online-Angebote aus, die hochwertige Formate sowie kreative Konzepte der Kulturvermittlung und Unterhaltung entwickeln. Unterhaltung muss auf hohem inhaltlichen und formalen Niveau geboten werden.” (Grimme Online Award). In diesem Jahr wurden rund 500 Angebote für den Grimme Online Award eingereicht.

Positiv fiel auf, dass Museen, Gedenkstätten und viele kleine Institutionen zunehmend digitale Formate einreichen. Mit begrenzten Mitteln entstehen Inhalte, die für den digitalen Raum gedacht sind. Die Kommission bewertet solche Projekte nicht im Vergleich mit großen Redaktionen, sondern kontextsensibel. Entscheidend ist nicht der Produktionsaufwand, sondern die Relevanz, der Zugang und die erzählerische Klarheit. (Grimme Online Award)

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