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Games in der Bildung: Der Podcast „Game Based“ eröffnet einen vielschichtigen Blick auf Computerspielwelten

Podcast Game Based Titelbild mit Logo Computerspielschule Stuttgart und LFK

Games in der Bildung: Der Podcast „Game Based“ eröffnet einen vielschichtigen Blick auf Computerspielwelten

Ein Gastbeitrag von Nick Schindowski von der ComputerSpielSchule Stuttgart, Podcast “Game Based”


Zwar sind Computerspiele inzwischen fest in der Alltagskultur verankert, doch weiterhin bestehen viele Bedenken gegenüber dem neuen Medium. Nicht zuletzt lässt sich eine stereotype Wahrnehmung von Computerspieler*innen als isolierte und sozial unverträgliche Männer konstatieren. Angesichts solcher Bilder wecken Computerspiele auch heute noch bei vielen Sorgenfalten bei Angehörigen, Lehrkräften oder Eltern, die sich aufgrund der hohen Nutzungszahlen von Jugendlichen immer häufiger mit dem Medium konfrontiert sehen. Es ist wichtig, dass sich Erziehungsberechtigte um das Wohlergehen ihrer Kinder kümmern, und gleichermaßen ist es dann wichtig, die Interessen von (jungen) Spieler*innen ernst zu nehmen.

Ein breiteres Bild über Computerspiele

Der Podcast „Game Based“ möchte genau diese Brücke zwischen wichtiger Kritik und der Lebenswelt von Computerspieler*innen schlagen. Seit Dezember 2021 produzieren die Medienpädagogen Dejan Simonović und Nino Matinjanin monatlich neue Folgen. Zusätzlich dazu entstehen seit der neuesten Staffel auch kurze Gamechecks zu einzelnen Spielen. Entstanden ist der Podcast aus dem Gedanken heraus, neben den üblichen Themen wie der Gewaltdarstellung in Spielen auch über andere spannende Entwicklungen zu berichten, die in öffentlichen Diskursen nur selten diskutiert werden.

Seit der ersten Staffel, in der unter anderen die bekannte YouTuberin Coldmirror (bürgerlich: Kathrin Fricke) zu Gast gewesen ist, hat sich „Game Based“ zu einem reichhaltigen Sammelbecken verschiedenster Perspektiven entfalten. In jeder der 30 bis 60-minütigen Folgen erörtern Nino und Dejan mit ihren Gästen ein aktuelles Themengebiet aus der Welt der Computerspiele. Die Gäste bringen zumeist aus Beruf, aber auch aus ihrem Alltag als Computerspieler*innen eine große Expertise mit. So berichtet in der Folge 8 der zweiten Staffel Elisabeth Secker von ihrer Arbeit als Geschäftsführerin der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle). Dabei gibt sie den Hörer*innen einen Einblick in die Altersbewertung von Computerspielen und lotet gemeinsam mit Nino Matinjanin Handlungsoptionen für ratsuchende Eltern aus.

Ein Highlight ist jedes Jahr die Spezialfolge zur Gamescom und dem damit verbunden Gamescom Congress. 2023 wurde dort unter anderem das Thema Wertebildung und Geschichtsdarstellung ist Games thematisiert. Diesbezüglich wurden unter anderem Frau Dr. Leutheusser Schnarrenberger (Antisemitismusbeauftragte NRW) und Dr. Martin Thiele-Schwez (CEO Playing History) interviewt. Hierüber kann man in die Folge reinhören.

 

Interview mit Frau Dr. Leutheusser Schnarrenberger bei 14:40

Interview Dr. Martin Thiele-Schwez (CEO Playing History) bei 18:42

[Direkter Link zum mp3]

 

Aus der medienpädagogischen Praxis heraus entstanden

Angesiedelt ist „Game Based“ an der ComputerSpielSchule Stuttgart, einem medienpädagogischen Projekt des Stuttgarter Stadtmedienzentrums. Im Zentrum des Projekts steht dabei genau wie im Podcast der Brückenschlag zwischen Eltern, Angehörigen und den heranwachsenden Spieler*innen. So bietet die ComputerSpielSchule regelmäßige Workshops für Schulklassen an, in denen Schüler*innen (und auch Lehrkräfte) Grundlagen des Game Designs am Beispiel der Software Bloxels kennenlernen können. Viele Schüler*innen zeigen sich begeistert, dass ihr Hobby offen angesprochen wird und besuchen nicht selten das offene Freitagsangebot der ComputerSpielSchule. Jeden Freitag öffnet das Stadtmedienzentrum Stuttgart beim Game, Make & Learn seine Türe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Bis zu 120 Teilnehmer*innen nutzen die Gelegenheit, um gemeinsam vergnüglich an den Konsolen der Schule zu spielen und nehmen überdies das vielfältige Workshopangebot wahr. Angeleitet von den pädagogischen Mitarbeiter*innen lernen sie den Umgang mit 3D-Druckern, die Grundlagen der Programmierung am Beispiel der Software Scratch oder produzieren eigene Musikstücke im Tonstudio. 

Diese medienpädagogische Praxis fließt auch in den „Game Based“-Podcast der ComputerSpielSchule ein, der von der Landesanstalt für Kommunikation finanziert wird. Doch auch darüber hinaus können sich die Hörer*innen in den Podcastfolgen über Computerspiele informieren. In Folge 5 der ersten Staffel berichtet die Stuttgarter Spielentwicklerin Kathrin Radke über den Prozess der Spielherstellung. Anhand des Vorgehens ihres Entwicklerstudios Spellgarden Games erläutert Radtke wie ein Computerspiel von seiner ersten Idee bis zum fertigen Produkt entsteht und welchen Herausforderungen das Team von Spellgarden Games dabei begegnet. Ein Highlight war für den Medienpädagogen Dejan Simonović auch die fünfte Folge der zweiten Staffel. In dieser begibt sich Dejan gemeinsam mit dem Spieljournalisten und ehemaligem Chef-Redakteur der GameStar Gunnar Lott auf eine Reise durch die Computerspielgeschichte. Von den ersten Prototypen wie Tennis For Two oder Spacewar!, die meist Studierende entwickelten, bis zu gegenwärtigen Kult-Spielen wie Minecraft oder Clash of Clans schaffen Gunnar und Dejan einen umfassenden Blick auf die Geschichte des Mediums.

Die Verbindung von Games und Bildung ist das hervorgehobene Thema von „Game Based“. Gleichzeitig bilded der Podcast die verschiedenen Facetten des Phänomens Computerspiel ab. Neue Folgen erscheinen monatlich. Sie decken ein sich stetig erweiterndes Themenspektrum ab und ermöglichen ein vertieftes Verständnis über die Welt der Computerspiele. „Game Based“ ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen anzutreffen, oder direkt im Web auf der Seite der ComputerSpielSchule.


Ein Gastbeitrag von Nick Schindowski von der ComputerSpielSchule Stuttgart, Podcast “Game Based”

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