Serious Games besser verstehen: Die Grundlagen von Triadic Game Design
“Triadic Game Design” ist ein Framework, um die Entwicklung oder Analyse von Serious Games anzugehen. Es bietet eine logische und aufbauende Struktur, so dass Entscheidungen während der Entwicklung bewusster und informierter getroffen werden können. “Triadic Game Design” bricht ein Serious Game in drei Teile auf: «Reality», «Meaning» und «Play». Um dieses ganze Konzept etwas greifbarer zu machen, verwenden wir die “Triadic Game Design”-Perspektive, um das Serious Game “Hidden Codes” (https://hidden-codes.de/), das sich mit der Thematik der Radikalisierung im Netz befasst, exemplarisch zu analysieren.
Ein Gastbeitrag von Jonathan Beeler, Studierender des Studiengangs “Digital Ideation”. In diesem wird sich in diverse Bereiche vertieft, in welchen Informatik und Gestaltung aufeinander treffen. Dies umfasst die gesamte Spanne von Games über UX Design bis zu interaktiven Installationen.
« Reality »
«Reality» beschreibt auf welche Begebenheit in der echten Welt sich das Spiel bezieht. Was ist das Problem, welches angegangen werden soll und warum?
Dies kann beispielsweise die Langweile der Schüler: innen bei Vermittlung von Lerninhalten, oder ein fehlendes Bewusstsein für die Gefahren des Smartphone-Gebrauchs beim Autofahren sein.
Für «Hidden Codes» ist der «Reality» Aspekt, wie Menschen über das Internet radikalisiert werden können und wie vor allem junge Menschen die Signale dafür nicht immer erkennen.
« Meaning »
Der «Meaning» Teil des Frameworks beschäftigt sich damit was genau gelernt werden soll und wie diese Lerninhalte vermittelt werden. Wie die Inhalte vermittelt werden, ist dabei gezwungenermaßen, von dem was vermittelt werden soll abhängig.
Bei diesem Aspekt ist auch der Kontext sehr relevant. Wer ist die Zielgruppe? Und Wo wird das Spiel von diesen gespielt? In der Schule? In Museen? Zuhause?
All diese Faktoren müssen berücksichtigt und in der Konzeptionierung beachtet werden. In einer Ruhigen Umgebung und einem Ort wo Menschen bereit sind sich auf etwas einzulassen, wie in einem Museum, kann ein Serious Game sich um einiges mehr Zeit nehmen, um Atmosphäre und Emotionen aufzubauen als beispielsweise in einem vollen Zug auf dem Smartphone.
«Hidden Codes» will vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, eine Sensibilisierung für Radikalisierung im Internetz schaffen. Dabei lernt die spielende Person, die namensgebenden versteckten Codes von radikalen Gruppierungen kennen und wie diese zu finden sind. Weiter kann diese sich damit auseinandersetzen, wie sie damit umgehen kann. «Hidden Codes» nutzt den Fakt, dass Radikalisierung sich auch oft auf Social Media Plattformen abspielt und stellt selbst eine fiktive Social Media Plattform dar, auf welcher die Geschichte stattfindet. Auch das Smartphone als Inputgerät ist, ergänzend und immersiv, da es die Nutzung von realen Social Media Plattformen direkt widerspiegelt.
« Play »
Der „Play“-Teil des Frameworks befasst sich mit der Gestaltung der eigentlichen Spielmechanik und Interaktionselemente, die das Spielerlebnis prägen. Dabei solten, die Spielmechaniken nicht nur unterhaltsam sein, sondern auch dazu beitragen, die Lernziele des Spiels zu unterstützen und zu verstärken.
Bei «Hidden Codes» sind die spielerischen Interaktionen primär das Schreiben von Nachrichten an andere Charaktere innerhalb der Geschichte. Die Verschiedenen Menschen welche man kennenlernt, können die spielende Person über gewisse radikale Verhaltensweisen oder Zeichen aufklären, oder aber auch selbst solche aufweisen oder verbreiten. Teilweise müssen diese Codes aber auch zum Beispiel auf Fotos gefunden werden um andere Personen zu überzeugen, dass von gewissen Personen eine potenzielle Gefahr ausgehen könnte. So werden die gelernten Inhalte auch indirekt abgefragt.
Triadic Game Design findet Anwendung in nahezu allen Serious GamesTop of Form, egal ob dies bewusst, oder unbewusst geschieht. Eine bewusste Anwendung, ermöglicht es aber Entscheidungen zu treffen, welche dafür sorgen, dass die zu vermittelnde Inhalte klarer und spannender kommuniziert werden.
Ein Gastbeitrag von Jonathan Beeler, Studierender des Studiengangs “Digital Ideation”. In diesem wird sich in diverse Bereiche vertieft, in welchen Informatik und Gestaltung aufeinander treffen. Dies umfasst die gesamte Spanne von Games über UX Design bis zu interaktiven Installationen.